Das Jahr 2020 war wohl für viele Firmen ein spezielles und äusserst herausforderndes Jahr. Geprägt von Corona und den daraus folgenden Massnahmen, stellte es sich insbesondere für die Eventbranche, in der die Sivex GmbH tätig ist, als extrem schwierig heraus. Es gab aber auch viele schöne Momente, Lichtblicke und viel Solidarität.
Bei gefüllten Auftragsbüchern kam Corona
Das Jahr begann verheissungsvoll. Nach einem erfolgreichen 2019 waren die Auftragsbücher gut gefüllt und es standen einige Grossevents wie die Walliseller Messe, zahlreiche Public Viewings, die Dübi-Mäss und das Dorffäscht Dübendorf bevor. Los ging es wie jedes Jahr mit der Fasnachtssaison. Nachdem der Winterdienst dieses Jahr komplett entfiel, da es nie schneite, freuten wir uns wieder in die Zeltsaison zu starten. Doch kaum begann auch in Wädenswil die Fasnachtssaison, zogen die ersten dunklen Wolken auf. Der Bund beschloss Massnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und so wurde das Festzelt kurzfristig überflüssig. Zu diesem Zeitpunkt waren die Sorgen bei der Geschäftsleitung der Sivex GmbH bereits gross. Wie soll das weiter gehen, wenn nur noch Anlässe bis 1000 Personen erlaubt sind? Was bedeutet das für unsere Kunden und unsere eigenen Events wie das Oktoberfest oder das Seefestival? Natürlich war zu diesem Zeitpunkt das wahre Ausmass noch keineswegs abzusehen, trotzdem war uns bewusst, dass wir so schnell wie möglich handeln mussten.
Ein Hilferuf mit Folgen
Nach einer wahren Stornierungsflut beschlossen wir unsere aktuelle Lage öffentlich zu machen und erstellten einen Facebook-Post mit der Bitte sich zu melden, falls jemand einen Auftrag oder Job für uns hat. Dieser Aufruf schlug ein wie eine Bombe. Die nächsten Tage sassen wir oft zu dritt im Büro und beantworteten Mails Telefone und Medienanfragen aus der ganzen Schweiz und bis nach Norddeutschland. Das Echo in den Medien und die Verbreitung durch tausende Menschen, die unseren Beitrag teilten motivierten uns enorm und halfen uns diese schwere Zeit als Unternehmen zu überleben. Einige Medienartikel finden Sie unter diesen Links:
Von heute auf morgen ein neues Geschäftsmodell
Nun hiess es also das Geschäftsmodell komplett umzustellen. Von nun an war Baustelle und Co angesagt. Sauna ausbauen, Gartentor reparieren, Aushilfe bei einer Zimmerei, Montage von Kabelkanälen im Autobahntunnel, Transporte, Lüftungen montieren, Bohrroboter bedienen, Umzugshilfe, Aushilfe bei einer Gartenbaufirma und viele weitere Aufträge standen an.
Dank dem Einsatz aller unserer Mitarbeiter war es uns möglich, flexibel auf all diese Aufträge reagieren zu können und in diversen Bereichen zu zeigen was wir können. Wir sind unseren Leuten genauso dankbar, wie all den Firmen, Privatpersonen und öffentlichen Institutionen die uns auf diesem Weg unterstützt haben. Oft haben sich aus diesen Aufträgen auch interessante Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit mit unserer Schwesterfirma der Giger Montagen AG, welche wir 2019 gegründet/übernommen haben, ergeben.
Schwierige Situation bei den eigenen Veranstaltungen
Dass die Durchführung von Seefestival und Oktoberfest wohl nicht gleich wie in den Vorjahren stattfinden kann, war schon zu Beginn der Pandemie absehbar. Doch die Lockerungen im Frühling liessen die Hoffnung auf eine Durchführung beider Anlässe wieder aufleben und so begannen wir voll motiviert mit der Planung der Anlässe und mit der Entwicklung von Schutzkonzepten. Auch von Seiten der Stadt kamen positive Signale für eine Durchführung des Seefestivals, bei dem auch die Wädenswiler 1. Augustfeier integriert ist. Der Stadtpräsident höchstpersönlich legte uns eine Durchführung nahe. So wurden Künstler und Foodstände gebucht, die Eventtechnik geplant und zahlreiche Vorbereitungen durch uns vorgenommen. Doch kurz vor dem Anlass kam die Kehrtwende. Die Stadt verbot uns jede Art von Durchführung auf dem Seeplatz.
Nicht mal im kleinsten Rahmen oder als Take-away-Betrieb durften wir etwas durchführen. Dies weniger als einen Monat vor dem Anlass und obwohl der Bund dies zugelassen hätte. Auch bei der später stattfindenden Mini-Chilbi war dies dann plötzlich wieder möglich. Doch für uns hiess es: Entzug der Bewilligung und keine alternative Veranstaltung auf dem Seeplatz erlaubt. Im gleichen Zug strich uns die Stadt den zugesicherten Betrag für die Durchführung der 1. Augustfeier komplett, da wir ja keine Aufwände hätten. Die grosse Solidarität, die wir von so vielen Firmen und Privaten in unserer schwierigen Situation erhalten hatten, vermissten wir bei der Stadt Wädenswil im Bezug auf das Seefestival komplett. So blieb auch ein Brief mit der Bitte um einen runden Tisch mit der Wädenswiler Veranstaltungsbranche vom August 2020 bis heute unbeantwortet.
Und so trübten sich auch die Aussichten auf die Durchführung des Oktoberfests. Mit den von der Stadt Wädenswil verordneten noch strengeren Massnahmen als von Bund und Kanton, war an eine Durchführung nicht mehr zu denken. Und so musste auch diese Veranstaltung abgesagt werden. Wir bedanken uns hier insbesondere bei unseren Gästen, die auf eine Rückforderung Ihres Ticketbetrags verzichteten und das Ticket am nächsten Anlass einsetzen werden. Selbstverständlich haben wir allen anderen den einbezahlten Betrag zurück erstattet.
Auch einige Festzelte durften wir bauen
Damit wir nicht ganz verlernen wie Zelte gebaut werden, durften wir zum Glück doch noch ein paar Festzelte aufbauen. Meistens zwar nicht für Feste, aber als Mensavergrösserung oder Testzelte bei Spitälern, Baustellenzelte, Poolüberdachungen, Erweiterungsbauten für das Diakonissenhaus Riehen und für die eine oder andere Privatveranstaltung.
Daneben waren Absperrungen und Personenleitsysteme hoch im Kurs. Das Unispital hat uns zum Beispiel unser komplettes Angebot an Kordelständern abgenommen. Daneben lief die Geschirrvermietung für kleinere Anlässe ebenfalls noch ganz okay. Zum Grossteil stand unser Material aber leider im Lager und verursachte Kosten, statt etwas einzubringen. Gerade deshalhalb waren wir auf die Aufträge in anderen Bereichen angewiesen. Besonders belastend für die Psyche waren die dutzenden von Absagen von bereits zugesagten Aufträgen. Schritt für Schritt ging all das worauf man sich gefreut hatte den Bach runter. Zwar war es oft absehbar, aber irgendwie war dann doch jede einzelne Absage wieder ein Stich ins Herz. Nicht nur weil wir damit einen Auftrag, Geld und Arbeit verloren haben, sondern auch weil wir wussten, dass unsere Kunden unter den Absagen mindestens genauso zu leiden haben. Und so hoffen wir, dass auch bei unseren Auftraggebern genug Durchhaltevermögen vorhanden ist, damit es, sobald wieder möglich, weitergeht.
Ausblick 2021
Leider ist auch im nächsten Jahr das Virus noch da. Und leider sind auch bereits wieder einige Grossanlässe abgesagt. Trotzdem sind wir guten Mutes ab Mitte Jahr auch im Veranstaltungsbereich wieder durchzustarten. Bis dahin werden Sie uns weiterhin auf der einen oder anderen Baustelle, bei anderen Firmen oder bei der Entwicklung neuer Projekte sehen. Wir werden bereit sein, wenn es wieder los geht. Und bis dahin unseren Optimismus, unseren Durchhaltewillen und unseren Einsatz nicht verlieren. Wir danken Ihnen allen, dass Sie uns auf diesem Weg auf die eine oder andere Art und Weise begleiten oder begleitet haben.
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